Die Schwere-Krankheiten-Versicherung

Die Schwere-Krankheiten-Versicherung oder auch Dread-Disease-Versicherung ist eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. In diesem Artikel schauen wir uns an, für wen diese Versicherung sinnvoll ist, was sie leistet, aber auch welche Schwächen sie hat. Am Ende erklären wir anhand eines Fallbeispiels, wie die Dread-Disease-Versicherung in der Praxis funktioniert.

Was ist eine Schwere-Krankheiten-Versicherung?

Die Versicherung wird dem Bereich der Arbeitskraftabsicherung zugerechnet und schützt Sie vor den finanziellen Folgen von schweren Krankheiten. Sie vereinbaren mit dem Versicherer eine monatliche Rente, die im Fall des Eintretens einer schweren Krankheit ausgezahlt wird. Die abgesicherten Krankheiten unterscheiden sich dabei von Versicherer zu Versicherer. Im Vertragswerk ist auch genau festgelegt, wie schwer eine Krankheit sein muss, damit die Versicherung leistet. Bei einer Herzerkrankung darf die verbliebene Herzleistungsfähigkeit beispielsweise in den meisten Fällen bei maximal 25 % liegen. Die Versicherung leistet übrigens nicht mehrfach. Treten bei Ihnen gleichzeitig mehrere schwere Erkrankungen auf, wird trotzdem nur die einfache Versicherungssumme gezahlt. Sobald die Versicherungssumme für eine schwere Krankheit ausgezahlt wird, erlischt der Vertrag und andere Krankheiten sind nicht mehr abgesichert. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung leistet die Schwere-Krankheiten-Versicherung übrigens unabhängig von Ihrer Erwerbsfähigkeit. Wenn Sie trotz Ihrer Krankheit noch ganz regulär in Ihrem alten Beruf arbeiten können, leistet die Versicherung trotzdem. Wenn eine Erkrankung so schwer ist, dass sie ihren Job nicht mehr ausführen können, jedoch nicht schwer genug, um laut Vertragswerk einen Leistungsfall auszulösen, leistet die Versicherung nicht.

Wann sollten Sie eine Dread-Disease-Versicherung abschließen?

Vorab möchten wir klarstellen, dass die Dread-Disease nur eine schlechtere Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann, sollte diese auf jeden Fall vorziehen, da sie besser und passgenauer leistet. Möglicherweise wissen Sie aber, dass nicht jeder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann. Aufgrund von Vorerkrankungen oder hohen Preisen wegen einer ungünstigen Berufsgruppe können einige Menschen ihre Arbeitskraft nicht über die BU absichern. Sollten Sie zu dieser Gruppe gehören, dann kann der Abschluss einer Dread-Disease-Versicherung für Sie sinnvoll sein. Zwar schützt diese Versicherung Sie nicht vor den häufigen Berufsunfähigkeitsgründen Psyche und körperliche Gebrechen, wenn Sie jedoch beispielsweise an Krebs oder einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, erhalten Sie eine Versicherungsleistung. Mit der Schwere-Krankheiten-Versicherung haben Sie zwar keinen vollständigen Schutz, können jedoch zumindest Teilrisiken absichern. Diese Teilabsicherung ist immer noch deutlich besser, als gänzlich ohne Absicherung der Arbeitskraft dazustehen.

Fallbeispiel

Anhand eines kurzen Beispiels wollen wir zeigen, wann eine Schwere-Krankheiten-Versicherung in der Praxis relevant wird. Ein Student möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Diese wird ihm jedoch verwehrt, da er schon häufiger mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte und eine Vorerkrankung des Herzens vorliegt. In der Dread-Disease-Versicherung ist die Psyche in den allermeisten Fällen ohnehin nicht mitversichert, weshalb diese Vorerkrankung keinen Einfluss auf die Gesundheitsprüfung hat. Wegen der Vorerkrankung des Herzens werden auch alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen von der Versicherungsleistung ausgeschlossen. Für alle anderen Krankheiten wie körperliche Gebrechen oder Krebs bekommt der Student, der sonst völlig ohne Arbeitskraftabsicherung wäre, eine Dread-Disease-Versicherung.

Fazit

Die Schwere-Krankheiten-Versicherung stellt eine gute Alternative für alle Versicherungsnehmer dar, die aufgrund ihrer Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können. Trotzdem muss klar sein, dass diese Versicherung weniger leistet, obwohl in der Regel ähnliche Beiträge wie für eine BU fällig werden. Bei schlechtem Gesundheitszustand empfiehlt sich aber dennoch der Abschluss einer Dread-Disease-Versicherung, da vorbelastete Personen häufig anfälliger für weitere Erkrankungen sind und ansonsten gänzlich ohne Schutz wären.

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